= L E S E P R O B E N =

Tunten – Aufzucht und Pflege

Kapitel 8: Abendland vs. Morgenland

Dann komme ich jetzt zu einem anderen, ernsten, brisanten und im Grunde politischen Thema: Immigration, auch Einwanderung oder Zuwanderung genannt. Politisch unkorrekt sind es Menschen mit Invasionshintergrund. Um nicht missverstanden und in die braune Drecksecke unserer Gesellschaft gestellt zu werden, erkläre ich als Philanthrop an dieser Stelle explizit, dass ich mich weder politisch noch privat vor Fremden fürchte. Weder vor Bayern, noch vor Düsseldorfern, noch vor Ausländern. In diesem Kapitel beschäftige ich mich nicht mit den neu ankommenden Flüchtlingen, deren Status, Gott sei es gelobt, getrommelt und gepriesen, durch die Genfer Flüchtlingskonvention geregelt ist. Mein Augenmerk richtet sich auf die Personengruppe, deren Eltern und Großeltern in den 60er bis 90er Jahren als Arbeitsmigranten erstmals deutschen Boden betreten durften.

Obwohl deren Kinder und Enkelkinder in Deutschland geboren wurden, sind es gerade sie, die >nicht nur< uns Schwulen ab und an unnötigen Stress bereiten. Bei allem Verständnis für ihre kulturell bedingte Andersartigkeit sind sie aus meiner Sicht verpflichtet, das deutsche Grundgesetz zu achten und sich unseren gesellschaftlichen Normen anzupassen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Anerkennung und Toleranz anderer Lebensweisen. Im Straßenbild begegnen mir immer wieder integrationsunwillige, homophobe, jüngere Problemdeutsche, deren äußeres Erscheinungsbild so manchen bundesdeutschen Ibne, wie man uns Homosexuelle auf Türkisch nennt, vor Neid erblassen lässt. Um sich den Junggermanen optisch anzugleichen, lassen sie sich ihre elegant gegelten schwarzen, gelockten Kopfhaare künstlich blondieren.

Leider sehen sich die islamisch geprägten Herren der Schöpfung nur selten in der Lage, ganz offen mit ihrem Schwulsein oder ihrer Bisexualität umzugehen. Merkwürdig ist dabei auch, wie selbst der verheiratete ehemalige Kameltreiber den Weg in unsere einschlägigen und oftmals verborgenen Jagdgründe findet. Und das nur, um sich bei sexuellen Kontakten mit uns schwulen Germanen, oft innerhalb einer ganzen Minute, seines unsäglichen Lendendrucks zu entledigen. Gerade in Istanbul mit der größten Gay-Szene des Landes am Bosporus wird über das Thema Schwule und Lesben in der Öffentlichkeit kaum gesprochen, obwohl es in der Türkei überhaupt nicht verboten ist, homo- oder transsexuell zu sein. Dies ist umso erstaunlicher, da der Islam mehr als tausend Jahre lang tolerant mit dem Thema Homosexualität umgegangen ist. Das Paradoxe im Islam ist, dass gerade die Geschlechtertrennung Homosexualität begünstigt, da Männer oder Frauen häufig unter sich sind, was als völlig normal angesehen wird. Übrigens liegt das Schutzalter in der Türkei einheitlich bei 18 Lenzen. Das türkische Militär betrachtet Homosexualität als psychosexuelle Störung, was schwule türkische Kriegsdienstverweigerer sicherlich freuen dürfte.

Wie schwer gerade die hier lebenden Türken mit dem Thema Homosexualität umgehen, lässt sich auch an den folgenden Beispielen erklären. So wie bei uns ja niemand freiwillig zugeben würde, McDoof-Fan zu sein, würde auch kein Türke jemals zugeben, Bars zu betreten, in denen männliche und transsexuelle Prostituierte ihre Dienste anbieten. Komischerweise sind aber diese Bars stets bums voll, und zwar mit türkischen und oftmals verheirateten Männern. Völlig abstrus für uns Bewohner des Abendlandes, ist die Tatsache, dass vor wenigen Jahren ein türkischer Journalist davor warnte, genetisch manipulierte Tomaten zu verzehren, da man davon schwul werden könne. Noch heute publiziert das türkische Gesundheitsministerium in einer Broschüre zur AIDS-Aufklärung, dass sich diese Krankheit ausschließlich unter Schwulen verbreitet.

Selbst heutzutage kommt es in der Türkei vor, dass Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle und Transvestiten auf offener Straße angegriffen, aus ihren Wohnungen vertrieben, oder willkürlich von der Polizei verhaftet werden. Wer hier offen über seine Homosexualität spricht, geht ein tödlich endendes Risiko ein. So geschehen, als der 26-jährige schwule Student Ahmet Yildiz, der mit dem damals 44-jährigen Deutsch-Türken Ibrahim Can in einer Beziehung lebte, bei einem Spaziergang durch Istanbul aus einem schwarzen Auto heraus erschossen wurde. Als Täter wurde Ahmets Vater ermittelt, der sich in den Irak absetzte, um sich seiner Verurteilung zu entziehen.

Da der offensichtlich mit nur einer Synapse ausgestattete Akustikterrorist mit seinen Stotterliedern nicht sonderlich erfolgreich war, stellte er im Juli 2007 sein gemeinsam mit dem Rapper Die Kralle komponiertes Lied mit dem Titel Keine Toleranz bei YouTube online. So weit, so gut, sollte man als toleranter Mensch meinen. Aber nun kommt es: Dieser Dreck richtet sich in aggressivster und intolerantester Weise gegen Schwule und ruft sogar offen zur Gewalt gegen Homosexuelle auf. Hierzu ein paar Textauszüge aus dem Werk, das höchstwahrscheinlich in geistiger Umnachtung oder unter dem Genuss von reichlich Ecstasy entstanden ist: „So was hat kein Leben verdient“, „Denen sollte man den Schwanz abschneiden“ gefolgt von „Keine Toleranz, wir dulden keine Gewalt“, „Keine Toleranz, wir dulden keine Schwuchteln“. Wobei sich mir bei diesem Satz die Frage aufdrängte: Wen meint dieser fehlgesteuerte, vorhautamputierte Halbtürke eigentlich mit uns?

Doch damit nicht genug, jetzt kommt der Döner-Deutsche Hammersatz von Suppenkasparstar G-Hot: „Vertreibt sie aus dem Land!“ Wohin sollen wir denn dann, bitte schön? An die türkische Riviera! Damit seine orientalischen Schließmuskel-Alis endlich lernen, sich zu ihren homo- oder bisexuellen Neigungen bekennen zu können? Woher auch immer er sie besorgen mag, im weiteren Text droht diese Lusche dann auch noch damit: „Ich gehe mit 10 MGs zum CSD“. Das Ganze erfüllt ganz sicher den Straftatbestand des § 111 unseres Strafgesetzbuches, wonach öffentlich zu Straftaten aufgefordert wird. Aufgrund der sofort einsetzenden Proteste aus allen Bevölkerungsschichten erklärte daraufhin sein ehemaliges Plattenlabel Aggro in Berlin in einer Pressemitteilung, dass man eine weitere Zusammenarbeit mit diesem offensichtlich nicht nur geistig, sondern auch sexuell chronisch unterbelichteten Muslim für die Zukunft ausschließe und die Zusammenarbeit mit ihm bereits 2006 beendet habe. Auch der Musiksender MTV erklärte sich mit den Protestierenden solidarisch und kündigte an, künftig auf die Ausstrahlung von Clips des Hassrappers zu verzichten, was zwar keine mutige, aber sicherlich eine kluge und weise Entscheidung war.

Wenn ich einmal die virtuelle rosarote Armani-Brille abnehme und hinter die politischen Fassaden schaue, bewusst provokativ werde, kann ich folgende nicht zu leugnende Tatsachen feststellen: Bereits im Jahr 2010 wird in vielen deutschen Großstädten, also auch in Köln, der Anteil der oft nicht toleranten unter 40-Jährigen mit Migrationshintergrund bei 30 Prozent liegen. Schöne heile Tuntenwelt? Wie geschildert, sieht die schwanzharte Realität für die überwiegende Mehrheit der Anusschmatzer völlig anders aus. Auch wenn unser Bundestag nun ein Gleichstellungsgesetz auf den Weg gebracht hat: Mit Diskriminierungen jedweder Art werden nicht nur wir als Schwule >aufgrund unserer sexuellen Orientierung<, sondern viele Bundesbürger auch in Zukunft leben müssen. Egal ob arm oder reich, Mann oder Frau, Pole oder Deutscher, schwul oder hetero, weiß oder farbig, behindert oder nicht behindert, Christ oder Moslem: Eine Welt ohne Diskriminierung und Gleichstellung ist in meinen müden, westlichen Augen Lichtjahre von uns entfernt.

Schauen wir uns als weiteres Beispiel die jüngsten Entwicklungen in Polen oder Russland an. Der polnische Staatspräsident Lech Kaczyński darf trotz EU-Mitgliedschaft >seit 2004< und Unterzeichnung der europäischen Menchenrechtscharta offen gegen Schwule und Lesben hetzen und deren Existenzberechtigung infrage stellen. Welche Auswüchse das annehmen kann, zeigt ein Vorfall im christlich-konservativen Polen. Dort genehmigte die Warschauer Stadtverwaltung 2005 gleichzeitig eine Homosexuellen-Demonstration und einen Protestmarsch von Rechtsextremen in entgegengesetzter Richtung. Die katholischen Hardcore-Quacksalber in Polen kämpfen weiterhin gegen die rechtliche Anerkennung homosexueller Paare und können sich dabei der Unterstützung rechter Parteien und der katholischen Kirche sicher sein.

In Russland wurde der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck 2006 vor laufenden Kameras mit Steinen beworfen, mit Faustschlägen attackiert und verhaftet. Oder gehen wir in den Iran, in den Jemen, nach Saudi-Arabien, auf die Malediven oder nach Mauretanien, wo Homosexuellen auch heute noch die Todesstrafe droht. Sorry, aber wir sind nicht mehr im Mittelalter! Grundsätzlich hat der tolerante Pullerküsser nichts gegen den Zuzug von Ausländern in die BRD, gehören sie doch mittlerweile mit zu seiner sexuellen Nahrungskette. Aber auch hier hat die Toleranz dann Grenzen, wenn die persönlichen Freiheiten von uns Deutschen durch Zuwanderer im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten werden. Wenn unsere Migranten ein Problem mit Homosexualität haben, sollen sie doch in ihren Herkunftsländern bleiben oder ein paar Länder weiter ziehen, um sich ihrem Problem hier nicht stellen zu müssen.

Glaubt eigentlich ernsthaft von unseren blauäugigen, verkalkten Rottenführern in Berlin jemand, dass nur ein einziger Immigrant solche Fragebögen wahrheitsgemäß ausfüllt, um sich die Chance zu verbauen, ein echter Deutscher, was immer das sein mag, werden zu können? Machen wir nicht alle den Führerschein, um Auto fahren zu dürfen? Damit wir anschließend die erlernten und im Gesetzestext festgeschriebenen Verbote tagtäglich missachten? Würde sich bei dem Immigranten durch einen Einbürgerung-Fragebogen auch nur ein einziges seiner Gene in die germanische Richtung verändern? Ich persönlich kenne in meinem Viertel einen stark kommunistisch angehauchten Kurden, dem vor kurzem die Ehre zuteilwurde, jetzt die doppelte Staatslanghörigkeit besitzen zu dürfen.

Um sein Deutsch halbwegs verstehen zu können, bitte ich ihn dennoch jedes Mal, die Wolldecke aus dem Mund zu nehmen. Obwohl er seit über 30 Jahren in Deutschland lebt, bekommt er keinen einzigen verständlichen Satz auf Deutsch in Wort und Schrift auf die Reihe. Wie auch? Spricht er selbst beharrlich mit seinen beiden in Deutschland geborenen Kindern, wobei die Tochter die allgemeine Hochschulreife besitzt, in der Öffentlichkeit ausschließlich mit ihnen in seiner Muttersprache. Das Gastarbeiter-Deutsch seiner Ehefrau entspricht in etwa dem eines 3-jährigen Kindes mit preußischen Wurzeln. Solche Sprachgepflogenheiten wären nicht nur in den USA undenkbar. Beispiel: Versuche mal in der Pariser ‚Baguetterie Jeanette‘ auf Deutsch ein Brötchen zu bestellen. Du würdest höchstwahrscheinlich vor der Ladentheke verhungern.

Integration, sei es im Kontext gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder im Zusammenhang mit Zuwanderung, setzt voraus, dass man sich nicht gegenseitig ausgrenzt oder ausgrenzen lässt. Darüber sollten sich alle einig sein: Eine Einbürgerung von Menschen mit Migrationshintergrund ohne Anerkennung unserer deutschen Kultur führt garantiert nicht zu einem friedlichen Zusammenleben in der Zukunft. Die politisch praktizierte Oberflächlichkeit im Umgang mit Ausländern führt hier nicht zu einer Lösung der leider oft totgeschwiegenen, aber für jeden offensichtlichen Probleme. Hier fehlt es der glorifizierten heuchlerischen Gay-Community und vor allem ihren Medien an klaren Sachdiskussionen. Mögen wir gleichgeschlechtlich Liebenden uns also mit unserer Vogel-Strauß-Mentalität nicht wundern, wenn wir bald wieder in den Untergrund unserer Gesellschaft abtauchen dürfen.

Die meines Erachtens verfehlte Einwanderungspolitik der BRD ist entgegen der weit verbreiteten Meinung in der deutschen Bevölkerung kein Problem der Neuzeit. Bereits in der Adenauer-Ära von 1949 bis 1963 hätte man dem Beispiel der Schweiz folgen und den Gastarbeiter als Gast und Arbeitnehmer betrachten können. Ursprünglich wurde dieser Personengruppe auf der Grundlage von Anwerbeabkommen ein zeitlich befristeter Aufenthalt gewährt. Warum seinerzeit diese Linie nicht konsequent beibehalten und ab den 1970er Jahren ohne Differenzierung in die Bezeichnung Arbeitsmigranten umgewandelt wurde, ist für weite Teile der deutschen Bevölkerung nicht nachvollziehbar. Übertragen auf die damaligen Gastarbeiter und heutigen Migranten ziehe ich gerne den Vergleich mit Gästen, die ich privat in den Südflügel meiner Residenz eingeladen habe. Wenn sich jemand nicht an meine Hausordnung hält, zeige ich ihm deutlich, wo der Maurer ein Loch in der Wand gelassen hat. Als Arbeitgeber bin ich genauso gezwungen, Mitarbeiter zu entlassen, wenn die Grundlage des Arbeitsverhältnisses, nämlich die Arbeit, nicht mehr gegeben ist.

Da niemand von uns in der Lage ist, die Zeit zurückzudrehen, sind wir gezwungen, die damaligen Versäumnisse der politisch Verantwortlichen mit all ihren Folgen so hinzunehmen, wie sie sich jetzt negativ entwickelt haben. Die im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verankerte und geforderte Chancengleichheit und Gleichbehandlung sowohl für Homo- und Bisexuelle als auch für Migrantinnen und Migranten ist eine schöne Idee. Das große Problem ist aber die Umsetzung für alle Betroffenen. Ich bin kein Freund davon, das Thema Sexualität und hier insbesondere die Thematisierung der sexuellen Vielfalt in allen Lebensbereichen überzubetonen. Denn, wie ganz am Anfang meiner Ausführungen erwähnt, spielt Sexualität als solche eigentlich mehr als nur eine untergeordnete Rolle im Leben und gerade wir Lesben und Schwule sollten aufhören, wegen unserer sexuellen Gleichartigkeit so viel Aufhebens zu machen. Ich fordere aber, dass gerade die in Deutschland lebenden Menschen mit meist arabisch-türkischem Migrationshintergrund aufhören, uns in unserer schwulen Vielfalt verbal und körperlich anzugreifen.


Schwulenwitz 8:

Geht ein Schwuler zum Tätowierer und sagt: „Ich will einen Ferrari auf meinem Penis tätowiert bekommen!“ Darauf fragt der Tätowierer, welche Farbe der Ferrari denn haben soll. Da antwortet der Schwule: „Ist mir egal, ich fahre ihn eh’ gleich in den Arsch!“

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