= L E S E P R O B E =

Tunten – Aufzucht und Pflege

Kapitel 15: Von der Vielfalt des Regenbogen

In meinem vorletzten Kapitel widmete ich mich bereits der Vielfalt unserer bunt gemischten und auf dem ganzen Globus frei umherlaufenden Herde. Bekanntlich ist ja der Regenbogen das weltweite Wiedererkennungsmerkmal der Schwulen und Lesben. In diesem Kapitel werde ich, dem Regenbogen gleich, einen bunten Mix schwul-lesbischen Lebens verfassen, der sich sicherlich in vielen Bereichen in der bi- und heterosexuellen Welt genauso abspielen dürfte. Selbst wenn es dem einen oder anderen gleichgeschlechtlich liebenden [oder leidenden] Männern und Männinnen nicht passt: Der Regenbogen gehört uns nicht alleine!

Was uns aber mit der atmosphärischen Optik eines Regenbogens verbinden kann, ist seine Naturverbundenheit und dass er ein Phänomen darstellt, welches im Gegensatz zu uns bundesdeutschen zweibeinigen Geilofanten nicht so häufig zu bewundern ist. Des Weiteren hat diese Naturerscheinung einen Anfang und ein Ende, jedoch im Gegensatz zu uns eine deutlich verkürzte Wahrnehmungszeit. Während der Regenbogen jedermann als Naturschauspiel erfreut, ist dies bei uns Rektal-Komikern nicht immer der Fall.

Die Regenbogenfahne war schon Jahrhunderte zuvor die Flagge der alten Hochkultur der Inkas. Noch heute ist sie die Fahne der in den Hochanden gelegenen Stadt Cusco. In den Bauernkriegen von 1524 bis 1526 symbolisierte sie die Hoffnung auf Veränderung. In Stolberg im Harz befindet sich das Denkmal von Thomas Müntzer, einem Revolutionär, evangelischen Theologen und Bewunderer von Martin Luther. Das Müntzer-Denkmal bildet ihn mit einer Regenbogenfahne in der Faust ab.

Einer Legende zufolge soll eine indianische Frau einem kleinen Jungen prophezeit haben, dass eines Tages die Erde verwüstet und alle Tiere sterben würden. Danach entstünde ein neuer Stamm, bestehend aus Menschen unterschiedlicher Hautfarben, sozialer Schichten und verschiedener Religionen, um die Erde wieder chic und grün zu machen. Diese nannte die Squaw ,Krieger des Regenbogens [Warriors of the Rainbow].

Die 1971 in Vancouver [Keiner hier, keiner da, sind alle schon in Kanada] ins Leben gerufene Umweltschutzorganisation ,Greenpeace eignete sich den Regenbogen als Erkennungszeichen an. Eines ihrer Forschungsschiffe, die ,Rainbow Warrior, war der französischen Regierung dermaßen ein Dorn im Auge, sodass sie dieses 1985 im neuseeländischen Hafen von Auckland kurzerhand versenken ließ. Diese Aktion kostete einem Greenpeace-Fotografen leider das Leben.

Ausgetretene Mitglieder der Grünen nahmen sich ihrer Anfang 1999 an und nannten sich ,Regenbogen – für eine neue Linke, woraus dann der Begriff Regenbogenfraktion abgeleitet wurde. Ein jüdisches autonomes Gebiet im Südosten Russlands zur Grenze Chinas nutzt gleichfalls eine Form der Regenbogenfahne. Ferner gibt es noch die skandalumwitterte Regenbogenpresse, die hoffentlich schmackhafte Regenbogenforelle, eine sehr unangenehme Regenbogenhautentzündung des Auges, sowie einen Privatrundfunksender mit dem Namen Radio Regenbogen für Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Über alle Kulturen und Kontinente hinweg war und ist der Regenbogen Symbol zahlreicher Mythologien und Religionen und galt und gilt heute noch als etwas Verbindendes oder als Brücke. So verehren die australischen Ureinwohner, die Aborigines, eine Regenbogenschlange als Schöpfer. Die Chinesen deuteten ihn als Riss im Himmel, der mit farbigen Steinen versiegelt wurde. Für die alten Griechen war er der Verbindungsweg der Göttin Iris zwischen Himmel und Erde und ähnlich sahen es unsere Vorfahren, die alten Germanen.

Im Alten Testament der Bibel taucht der Regenbogen nach der nie stattgefunden Sintflut auf, wonach Gott gesprochen haben soll: Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen, denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.[1. Mose 8,21] Für die alten Araber wurde der Regenbogen als nicht schussbereiter Bogen Gottes interpretiert und für die Juden ist er ein wichtiges religiöses Symbol. Kurzum: Es gibt Unmengen über den Regenbogen und über die schwulen Dödel-Diplomingenieure zu berichten, wobei ich dann jetzt mit letzteren fortfahren werde.

Da ich ja der festen Überzeugung bin, dass alles auf diesem Planeten seine Daseinsberechtigung hat und unsere Welt dann in Ordnung ist, wenn sich alles im Leben die Waage hält, dann haben alle Menschen ihre Daseins- und Lebensberechtigung. Völlig egal, für welche Ausrichtung ihrer persönlichen Sexualität sie sich entschieden haben. Nur sieht die Realität in dieser Welt wie so oft leider anders aus. Es ist sicherlich Wunschdenken, dass wir eine bessere Welt bekommen, nur weil sich ein unchristlicher schwuler Kölner Autor mit konträrer Sexualempfindung hinsetzt und über den Sinn und Unsinn schwulen Lebens philosophiert.

Ich bin der festen Überzeugung, dass ein einziges menschliches Gehirn die Welt zu verändern vermag. A. Einstein, A. Schweitzer, M. Gandhi & Co. lassen als Vorbilder grüßen. Mich würde es freuen, mit der einen oder anderen Passage dieses Buches den einen oder anderen homophoben Mitmenschen zum begrüßenswerten Umdenken bewegen zu können. Immerhin ist unsere Erde nicht nur rund, sondern gerade durch unsereiner schön bunt. Und rund.

Insgesamt beobachteten Forscher sowohl in zoologischen Gärten, als auch in der freien Wildbahn bisher über 450 Arten, die sich gleichgeschlechtlich lieben, ohne sich zu vermehren. So fanden Schafzüchter zum Beispiel heraus, dass 13 Prozent der Schafböcke nur Sex mit dem eigenen Geschlecht praktizieren. Einen ganz besonderen uncharmanten Umgang mit der Damenwelt hingegen pflegen schwule Möwen: Nachdem sie sich gemeinsam ihr behagliches Nest gebaut haben und das Weibchen die Eier gelegt hat, werfen sie Frau Möwin hochkantig aus der Behausung raus und brüten selber ihre Jungen aus.

Aufmerksame zoologische Beobachter bekommen Löwinnen zu sehen, die es völlig ungeniert mit Löwinnen treiben, Löwen mit Löwen, oder Flamingos mit Flamingos und viele andere tierische Spaßfraktionen. Wir sehen also bestätigt: Homosexualität ist das natürlichste auf der Welt! Inter-, Homo- und Bisexualität wurde von Wissenschaftlern selbst in der Pflanzenwelt beobachtet. Wie du nun erfahren hast, ist nicht die Homosexualität etwas Unnatürliches, sondern ein religiöser, äußerst fragwürdiger Glaube. In fast allen Kulturen dieser Welt werden die gleichgeschlechtlichen Liebenden, als wider der Natur dargestellt und bis in die heutige aufgeklärte Zeit verfolgt.

Der Koran hingegen fordert die Bestrafung von Homosexualität, ohne jedoch darauf hinzuweisen, wie zu bestrafen sei. In Sure 4, Vers 16 steht geschrieben: „Und diejenigen, die es von euch [Männer?] begehen, strafet beide. Uns so sie bereuen und sich bessern, so lasset ab von ihnen. Siehe, Allah ist vergebend und barmherzig.“ Diese Wortwahl ist jedoch milde im Vergleich mit einem vorausgegangen Textbeitrag von mir, der sich mit der Verurteilung von außerehelichem Verkehr oder mit dem Thema der Unzucht in islamischen Religionskreisen auseinandersetzte.


Schwulenwitz 15:

Im Beichtstuhl sitzt ein 16-jähriger Junge: „Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt.“ Priester: „Was hast du getan mein Sohn?“ Junge: „Ich habe einen Mann Hurensohn genannt.“ Priester: „Warum hast du ihn Hurensohn genannt?“ Junge: „Er hat meine Hand angefasst.“ Priester: „So etwa?“ [Und er berührt seine Hand] Junge: „Ja Vater.“ Priester: „Das ist kein Grund, ihn Hurensohn zu nennen.“ Junge: „Dann hat er mich im Schritt berührt.“ Priester: „So etwa?“ [Und er fasst ihm in den Schritt] Junge: „Ja Vater.“ Priester: „Das ist kein Grund, ihn Hurensohn zu nennen.“ Junge: „Dann hat er mich ausgezogen, Vater.“ Priester: „So etwa?“ [Und er zieht ihn aus] Junge: „Ja Vater.“ Priester: „Das ist kein Grund, ihn Hurensohn zu nennen.“ Junge: „Dann hat er seinen, du weißt schon was, in meinen, du weißt schon was, gesteckt.“ Priester: „So etwa?“ [und er steckt seinen, du weißt schon was, in seinen du weißt schon was] Junge: „Ja Vater! Ja Vater! Ja Vater!“ Priester: [Nach einigen Minuten]: „Das ist kein Grund ihn Hurensohn zu nennen.“ Junge: „Aber Vater, er hat Aids!“ Priester: „Der Hurensohn!“

 


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