Tunten – Aufzucht und Pflege
Kapitel 8: Abendland vs. Morgenland
Nun komme ich zu einem anderen ernsten, brisanten und im Grunde politischen Thema: der Immigration, die auch als Einwanderung oder Zuwanderung bezeichnet wird. Politisch unkorrekt sind es Menschen mit ‚Invasionshintergrund‘. 
Politisch korrekt sind hingegen Begriffe wie ‚Asylbewerber‘, ‚Flüchtling‘ oder ‚Migranten‘. Wer im Ausland geboren wurde und dann nach Deutschland zieht, gilt als Migrantin oder Migrant. Oft werden sie auch als ‚Migranten der ersten Generation‘ bezeichnet. Haben sie Kinder, die in Deutschland geboren sind, haben sie einen ‚Migrationshintergrund‘. Um Missverständnisse zu vermeiden und nicht in die braune Ecke unserer Gesellschaft gestellt zu werden, möchte ich als Philanthrop an dieser Stelle ausdrücklich klarstellen, dass ich mich weder politisch noch privat vor Fremden fürchte. Ich fürchte mich weder vor Bayern, Düsseldorfern, Heteros noch vor Ausländern. Für mich sind diese Gruppen in erster Linie eines: Menschen!
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Obwohl ich mich als strenggläubigen Atheisten bezeichne, also jemanden, der sogar an seinen Unglauben glaubt, habe ich mir die Mühe gemacht, in den digitalen Katakomben des Internets sowohl das Buch der Bücher der Christen als auch den Koran der Muslime nach erhellenden Passagen zu durchforsten. Und siehe da: Zwischen Weihrauch, Pathos und Heiligenschein fand sich so manches, das selbst den Skeptiker in mir kurz innehalten ließ. Grund genug, ein paar Fundstücke zu teilen. Bevor man also dem Abendland moralische Überlegenheit oder dem Morgenland religiöse Engstirnigkeit vorwirft, lohnt sich ein Blick in die Originalquellen. Überraschung inklusive!
Gemäß der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift durch die ‚Katholische Bibelanstalt Stuttgart‘ und andere bibelfeste Christen soll ein gewisser Herr Levitikus im Alten Testament unter der Rubrik ‚Heiligkeit im Alltag‘ kundgetan haben, dass der Herr der Gerechten Moses ins Ohr geflüstert habe: „Du darfst nicht mit einem Mann schlafen, wie man mit einer Frau schläft; das wäre ein Gräuel“ >Levitikus 18,22<. Dem ersten Teil stimme ich vollinhaltlich zu, schließlich besitzen Frauen bekanntlich kein männliches Genital. Den zweiten Teil hingegen halte ich für steil. Als schwuler Tausendsassa könnte ich es sogar umdrehen und sagen: Der Beischlaf mit einer Frau kann ein Gräuel sein.
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In Kommentaren und Auslegungen kritisiere ich, dass Übersetzungsentscheidungen oft zu gewagten Stilblüten führen. Etwa, wenn Begriffe wie Sodomie oder Onanie ins Spiel gebracht werden. Da wird dann aus der Ursünde schnell eine Übersetzungs-Sünde. Die frommen Mösen-Buben des Kirchenklerus haben es schließlich perfektioniert, moderne Vorurteile rückwirkend in alte Texte hineinzudeuten. Auch Paulus, dieser unermüdliche Briefschreiber mit Hang zum Drama, verwendet in seinen Botschaften an die Korinther und Römer nicht das Wort Liebe, sondern spricht von Unzucht und Ausschweifung, griechisch arsenokoitai, ein Begriff, der sich bis heute kaum eindeutig übersetzen lässt. Vielleicht meinte er Päderastie oder männliche Prostitution. Ganz sicher meinte er aber keine zwei Männer, die sich sonntags gegenseitig die Nägel lackieren und montags gemeinsam ihre Steuererklärung machen.
Ähnlich verhält es sich mit meinen Sackratten. Pardon, sakralen Internetrecherchen zu den islamischen Texten. Auch dort ist die Lage, wie soll ich sagen, interpretativ dehnbar. Viele islamische Gelehrte und moderne Denker sind sich einig, dass es im Koran keine eindeutige Stelle gibt, die gleichgeschlechtliche, dauerhafte Beziehungen grundsätzlich erlaubt. Aber: Es gibt ebenso wenig eine, die sie ausdrücklich verbietet. Die klassischen Interpretationen sind einfach streng normativ. In mehreren Suren wird die Geschichte von Lot >arabisch Lūt< erzählt. Den Männern wird dort vorgeworfen, sich „mit Männern in Begierde zu nähern, statt mit Frauen“ >Sure 7,80–81<. Klingt erstmal eindeutig; ist es aber nicht. Denn selbst in der traditionellen Exegese wird diskutiert, ob es dabei um Vergewaltigung, Verletzung der Gastfreundschaft oder schlicht um moralische Grenzüberschreitung geht.
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Wie schnell religiöse Überzeugung in tödlichen Fanatismus umschlagen kann, zeigt ein besonders tragischer Fall: Der 26-jährige Student Ahmet Yildiz lebte mit dem 44-jährigen Deutsch-Türken Ibrahim Can in einer Beziehung. Im Juli 2008 wurde Ahmet bei einem Spaziergang durch Istanbul aus einem schwarzen Auto heraus erschossen. Täter: sein eigener Vater. Motiv: ‚Ehre‘. Der Mann floh anschließend in den Irak, um sich der Strafe zu entziehen. Ahmets Tod wurde zum Symbol für all jene, die zwischen Glaube und Selbstbestimmung zerrieben werden und zeigt, wohin religiöser Wahn führen kann, wenn Liebe als Verbrechen gilt.
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Am 19. Juli 2005 dann eine weitere Bluttat, diesmal im Iran: Die Jugendlichen Mahmoud Asgari >16< und Ayaz Marhoni >18< wurden wegen ‚homosexueller Handlungen‘ und weiterer angeblicher Vergehen gehängt. Nach 14 Monaten Haft und 228 Peitschenhieben. Zwei Teenager, die in einem Land starben, das die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet hat. Ironischerweise haben bis auf die USA alle Staaten diese Vereinbarung ratifiziert; aber im Iran ist das Papier offenbar so viel wert wie das Leben zweier schwuler Jungen. Mir läuft es jedes Mal eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich daran denke, dass mir Anfang der Siebziger, mit sechzehn, ein ähnliches Schicksal hätte drohen können.
Dass auch mitten in Europa Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung ermordet werden, zeigt der Fall Ihsane Jarfi. Der 32-Jährige verließ im April 2012 eine Schwulenbar in Lüttich und stieg in ein Auto mit vier Männern. Zehn Tage später fand man seine nackte Leiche auf einem Feld. Vier bis sechs Stunden Folter, 17 gebrochene Rippen, eingedrückter Brustkorb, zerfetzte Organe. Die Täter erklärten, sie hätten dem „Homo eine Lektion erteilen“ wollen, und ihn „ausgezogen, um über ihn lachen zu können“. Danach ließen sie ihn sterbend im Dreck zurück. Das Gericht verurteilte die Männer zu Haftstrafen zwischen 30 und 40 Jahren. Ein schwacher Trost, denn keine Strafe dieser Welt kann erklären, wie tief der Hass sitzen muss, um einen Menschen zu vernichten, nur weil er liebt. Und damit genug der Blutgeschichten. Fürs Erste.
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Im Straßenbild begegnen mir immer wieder integrationsunwillige, homophobe, jüngere ‚Problemdeutsche‘, überwiegend mit anatolischen und/oder kurdischen Wurzeln. Deren äußeres Erscheinungsbild lässt so manchen ‚Ibne‘, wie man unter sexuellen Gesichtspunkten aufs eigene Geschlecht Fokussierte auf Türkisch nennt, vor Neid erblassen. Um sich den Junggermanen optisch anzugleichen, blondieren sie sich sogar teilweise die elegant gegelten, gelockten schwarzen Haare. Womit sie ihre wahre Identität und Gesinnung jedoch keineswegs kaschieren können. Mit mehreren überdimensionierten, goldfarbenen Halskettchen, die er für ein kleines Vermögen auf der Deutzer Kirmes erstanden hat, verunstaltet, mit solariengebräunter Haut und einer US-College-Jacke bekleidet, stolziert der junge, von seinem Präputium befreite Alpha-Pimmel-Ali über die Straßen Kölns. Dabei ahnt er nicht, dass er mit seinem vermeintlichen Chic genau dem Meinungsbild der deutschen Bevölkerung über junge, schwule Szenegänger entspricht.
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Das türkische Militär betrachtet Homosexualität hingegen als psychosexuelle Störung, was schwule türkische Kriegsdienstverweigerer sicherlich freuen dürfte. Paradoxerweise gelten Homos in der türkischen Gesellschaft als stark feminine Personen, die beim Geschlechtsverkehr ausschließlich die passive Rolle vorziehen würden. Mit dieser falschen Meinung geht eine Ächtung einher, die das Rollenbild des traditionellen türkischen Machos verletzt. Übernimmt man jedoch die aktive Position, ist man der irrigen Überzeugung, nicht schwul oder bisexuell zu sein, sondern lediglich homoerotische Erfahrungen sammeln zu wollen. Ne, ist klar! Wie bei den Persern gibt es auch unter den Osmanen eine große Anzahl homoerotischer Liebeslyrik, in der zarte, junge Männer verherrlicht werden. Bei einigen Poeten ist die Bartlosigkeit ein wichtiges Kriterium, denn nach osmanischem Verständnis war ein Heranwachsender ohne Bart kein richtiger Mann. Somit stellte das Gefallen oder Vernaschen von Knaben an ihm keine Unzucht dar.
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Im Folgenden werde ich noch eine recht amüsante islamische Geschichte erwähnen, die mir im Zuge meiner Internet-Recherchen zufällig begegnete. Deren Wahrheitsgehalt darf jedoch infrage gestellt werden. Munazza Aqil Khan, Imam der Ahmadiyya-Gemeinde im Berliner Bezirk Pankow-Heinersdorf und selbsternannter Schweineexperte, will herausgefunden haben, dass das von ihm im Schweinefleisch entdeckte und patentierte Gift Sutoxin nicht nur dafür verantwortlich ist, dass wir ‚ungläubigen Schwuchteln‘ schwul geworden sind, sondern auch süchtig macht, unsere gestählten Astralkörper im Inneren total verschleimt und unsere nicht vorhandene Moral erheblich beeinträchtigt. Die unglaubliche Entdeckung des streng gläubigen Munazza Aqil Khan löste zudem eine Welle unsinniger Tierversuche aus.
So wollen islamische Mediziner bei Fütterungsversuchen herausgefunden haben, dass Mäuse, die Schweinefleisch fressen, extrem zum Kannibalismus neigen und mit zunehmendem Alter massenhaft Krebsgeschwüre entwickeln. Zu allem Überfluss wurden bei den armen Versuchsmäusen auch noch zahlreiche Hautkrankheiten diagnostiziert. Da fragt man sich, ob schwule Veganer durch den Verzicht auf Schweinefleisch nicht noch schwuler werden. Eine weitere Frage bleibt Munazza Aqil Khan mir schuldig. Was passiert mit Frauen, die Schweinefleisch essen? Womit sich für den erwähnten Mohammed-Kulti Khan, sollte er diesen Artikel jemals lesen, ein neues Betätigungsfeld auftut. Vielleicht verrät uns ja bald ein anderer Muslim, dass das Trinken von Kamelurin, gemischt mit anatolischem Ziegenkot, die Symptome von HIV und AIDS beseitigt?
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Doch damit nicht genug, jetzt kommt der döner-deutsche Hammersatz von Suppenkasparstar G-Hot: „Vertreibt sie aus dem Land!“ Wohin sollen wir denn dann, bitte schön? An die türkische Riviera? Damit seine orientalischen Schließmuskel-Alis endlich lernen, sich zu ihren homo- oder bisexuellen Neigungen bekennen zu können? Woher auch immer er sie besorgen mag, im weiteren Text droht dieser Flachwichser dann auch noch damit: „Ich gehe mit 10 MGs zum CSD.“ Das Ganze erfüllt ganz sicher den Straftatbestand des § 111 unseres Strafgesetzbuches, wonach öffentlich zu Straftaten aufgefordert wird. Aufgrund der sofort einsetzenden Proteste aus allen Bevölkerungs-Schichten erklärte daraufhin sein ehemaliges Plattenlabel ‚Aggro‘ in Berlin in einer Pressemitteilung, dass man eine weitere Zusammenarbeit mit diesem offensichtlich nicht nur geistig, sondern auch sexuell chronisch unterbelichteten Muslim für die Zukunft ausschließe und die Zusammenarbeit mit ihm bereits 2006 beendet habe.
Auch der Musiksender MTV erklärte sich mit den Protestierenden solidarisch und kündigte an, künftig auf die Ausstrahlung von Clips des Hass-Rappers zu verzichten, was zwar keine mutige, aber sicherlich eine kluge und weise Entscheidung war. Prima, sollte man jetzt meinen, nun herrscht wieder Ruhe in unserer rosa Tuntenrepublik. Und auch hier haben wir uns wieder einmal getäuscht! Nur wenige Tage später meldete sich ein Herr namens ‚Boss A‘, wer auch immer das sein mag, zu Wort und verkündete in einem öffentlichen Statement, dass dieser volksverhetzende Song doch nicht für die bundestuntigen Lauschtüten bestimmt gewesen sei! Da stellt sich mir doch wieder die Frage: für wen dann? Hat Herr Gökhan Şensan dieses Liedchen geschrieben, damit er sich dabei unter der Dusche genüsslich seinen elften Finger melken kann?
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Wenn ich einmal die virtuelle rosarote Fielmann-Brille abnehme und hinter die politischen Fassaden schaue, bewusst provokativ werde, kann ich folgende nicht zu leugnende Tatsachen feststellen: Bereits im Jahr 2010 wird in vielen deutschen Großstädten, also auch in Köln, der Anteil der oft nicht toleranten unter 40-Jährigen mit Migrationshintergrund bei 20 Prozent liegen. Schöne, heile Tuntenwelt? Wie geschildert, sieht die schwanzharte Realität für die überwiegende Mehrheit der Anuschmatzer völlig anders aus. Auch wenn unser Bundestag nun ein Gleichstellungsgesetz auf den Weg gebracht hat: Mit Diskriminierungen jedweder Art werden nicht nur wir als Schwule aufgrund unserer sexuellen Orientierung, sondern viele Bundesbürger auch in Zukunft leben müssen. Egal, ob arm oder reich, Mann oder Frau, Pole oder Deutscher, schwul oder hetero, weiß oder farbig, behindert oder nicht behindert, Christ oder Moslem: Eine Welt ohne Diskriminierung und Gleichstellung ist in meinen müden, westlichen Augen Lichtjahre von uns entfernt.
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Es ist inakzeptabel, dass unsere demokratisch gewählten Volksvertreter die zunehmenden verbalen und körperlichen Angriffe sowie Hetzjagden auf Homosexuelle durch Migranten ignorieren und diese Vorfälle als antimuslimische Ressentiments abtun. Allein in Berlin kommt es statistisch gesehen zu mehr als einem derartigen Übergriff pro Tag. Dabei dürfte die Dunkelziffer deutlich höher liegen. Den Sicherheitsbehörden ist schon lange bekannt, dass die Täter überwiegend junge Männer arabisch-türkischer Herkunft oder aus dem islamisch geprägten Milieu sind. In Berlin und allen anderen deutschen Großstädten ist die Gefahr, angegriffen zu werden, um ein Vielfaches höher, wenn die Täter aus den sogenannten sozialen Brennpunkten kommen. Um diesen negativ besetzten Begriff zu verharmlosen, spricht die Politik von ‚benachteiligten Quartieren‘ oder ‚Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf.‘ In meiner Sturm-und-Drang-Zeit hießen sie schlicht und einfach ‚Ghetto‘.
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Traurig, aber wahr ist die Tatsache, dass verbale und/oder körperliche Angriffe oder Überfälle auf ihre Spezies nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch in ihren angestammten Jagdrevieren und Vergnügungsstätten stattfinden. Wie bereits im ersten Kapitel erwähnt, gibt es für schwule und bisexuelle Männer mit Gewalterfahrung in den meisten größeren Städten das Schwule Überfalltelefon >SÜT< unter der Rufnummer 19228. Hier gibt es anonyme Beratung und weiterführende Hilfe, telefonisch oder auf Wunsch auch persönlich. Dabei geht es nicht nur um den klassischen Überfall. Auch bei Mobbing, Stalking oder häuslicher Gewalt hilft das SÜT in der Regel weiter. Achtung: Das SÜT ist kein Notfalltelefon! Bei Gefahr im Verzug und in Notfällen immer zuerst die Polizei unter 110 anrufen!
Zum Thema homophobe Nazis fällt mir ein Artikel ein, den ich vor einigen Jahren in einer deutschen Illustrierten las. Darin wurde unter anderem das sogenannte ‚Kekswichsen‘ als Aufnahmeritual in eine Gruppe rechtsradikaler Skinheads beschrieben. Dabei stellt sich die Gruppe im Kreis auf, onaniert und versucht, das herausspritzende Ejakulat auf einem Keks landen zu lassen. Wer das Ejakulat am weitesten vom Keks entfernt landen lässt, ist der Verlierer und muss den Keks mitsamt dem Sperma der anderen Kandidaten aufessen. Dieses amüsante Kekswichsen soll es meinen zuverlässigen Informationen zufolge auch unter Heten geben, während mir aus schwulen Kreisen von dieser ausgefallenen kulinarischen Sportart bisher nicht berichtet wurde.
– Ende –
Schwulenwitz 8:
Geht ein Schwuler zum Tätowierer und sagt: „Ich will einen Ferrari auf meinem Penis tätowiert bekommen!“ Darauf fragt der Tätowierer, welche Farbe der Ferrari denn haben soll. Da antwortet der Schwule: „Ist mir egal, ich fahre ihn eh’ gleich in den Arsch!“
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