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> Unser Verstand ist ein Schwamm, unser Herz ein Strom. Ist es nicht seltsam, dass die meisten von uns lieber das Saugen wählen, statt sich zu ergießen? Khalil Gibran <

Khalil Gibran
Intelligenz >lat.: intelligentia ‚Einsicht, Erkenntnisvermögen‘, intellegere ‚verstehen‘< bezeichnet im weitesten Sinne die Fähigkeit zum Erkennen von Zusammenhängen und zum Finden von optimalen Problemlösungen. Hinsichtlich der unterschiedlichen Bereiche der Problemstellungen werden auch unterschiedliche Arten von Intelligenz unterschieden. Intelligenz ist, vereinfacht ausgedrückt, die Fähigkeit, Probleme und Aufgaben effektiv und schnell zu lösen und sich in ungewohnten Situationen zurechtzufinden. Trotzdem ringt die Wissenschaft seit mehr als 100 Jahren um eine zutreffende und umfassende Definition. Ein Teil der Wissenschaftler geht von einem einzigen, bereichsübergreifenden Intelligenzfaktor, dem ‚Generalfaktor g‘ aus, der unterschiedlich hoch sein kann.
Andere Forscher wiederum befürworten eine ganze Palette voneinander relativ unabhängiger Intelligenzen wie verbales Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Gedächtnis und Zahlenverständnis. Der amerikanische Psychologe Howard Gardner bezieht in seiner Theorie der ‚ultiplen Intelligenzen‘ >MI< sogar Bewegungsintelligenz >Tänzer<, musikalische Intelligenz >Musiker, Komponisten< oder naturalistische Intelligenz >Naturforscher< mit ein. Bernhard von Mutius konstatiert die Herausbildung einer ‚anderen Intelligenz‘, verstanden als ein Ensemble von >systemisch-kreativen< Fähigkeiten, komplexe >soziale< Probleme zu lösen: nicht nur einseitig analytisch, linear-kausal, basierend auf einem vermeintlich ‚objektiven‘ Wissen, sondern kombinatorisch, zirkulär, relational und – im Bewusstsein des eigenen Nichtwissens – im Dialog und in Kooperation mit anderen. >Quelle: www.wikipedia.de<
Von den Kindern
> Eure Kinder sind nicht eure Kinder! Sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach Erfüllung. Khalil Gibran <
Die Kinder sind die unmittelbaren Nachkommen einer Person, die biologisch von ihr in gerader Linie abstammen, oder die rechtlich als ihre Kinder festgestellt oder von ihr ‚an Kindes statt‘ adoptiert wurden: Tochter = weibliches Kind, Sohn = männliches Kind Adoptivsohn, Adoptivtochter = leiblichen Kindern gleichgestellt. >Quelle: www.wikipedia.de<
Hä, wie bitte? Das ist der Top-Relevanz-Faktor von Wikipedia? OK, fordere mich heraus! Dass Kinder nicht die Nachkommen von Bienen und Störchen sind, dürfte mittlerweile auch dem Dümmsten klar sein. Was Kinder als Plural mit einem Kind zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht, denn ein Kind ist ein Individuum. Für mich sind Kinder in den allermeisten Fällen das Produkt von Menschen mit mittelschwerer geistiger Behinderung, von purer Geilheit, Verhütungsboykott oder von zwei sich Liebenden! Oder, wie bei meinen eigenen lange zurückliegenden Fortpflanzungserfolgen, als bewusste und gewollte Voraussetzung für die Fortsetzung der Ahnentafel derer von Schwarz. Ich weiß allerdings nicht, ob sie sich überhaupt fortgesetzt hat, denn von meinen beiden männlichen Nachkommen habe ich trotz ihres inzwischen fortgeschrittenen Alters nichts von Zeugungserfolgen gehört. Ist vielleicht auch besser so. Statistisch gesehen hätten in meinem Fall 1,4 Stück Kind>er< ausgereicht, aber an welcher Körperstelle hätte ich die überzähligen 0,6 Stück Kind entfernen können?
Mit diesem nicht immer ganz ernst gemeinten Kapitel möchte ich nicht über meine eigenen Kinder philosophieren, sondern über Kinder im Allgemeinen. Davon hat die Welt mit ihren acht Milliarden Menschen meines Erachtens mehr als genug, nur wir Deutschen nicht. Abgesehen von den wirtschaftlichen Interessen: Was spricht dagegen, wenn es nur 60, 50 oder 40 Millionen Teutonen gäbe? Grundsätzlich habe ich nichts gegen Kinder, wenn sie gut erzogen sind. Ganz im Gegenteil. Schade finde ich nur, dass der liebe Herrgott biologisch nicht dafür gesorgt hat, dass die Stimmbänder der Blagen erst mit 12 Jahren funktionstüchtig sind. Das würde mir und den vielen schwachen Nerven meiner Mitmenschen viel ersparen. Grundsätzlich halte ich es für falsch, sich negativ über die heutige Jugend zu äußern. Warum kritisiert niemand die ‚Eltern von heute‚ und ihre oft verfehlte Erziehung? Schließlich sind ihre Kinder das Ergebnis ihrer Fortpflanzung und das Spiegelbild ihres eigenen Tuns und Unterlassens.
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Ungeachtet der biblischen Entstehungsgeschichte der Erde besteht das eigentliche Wunder darin, dass wir neues menschliches Leben nur der Tatsache verdanken, dass seit dem Urknall vor rund 13,8 Milliarden Jahren unvorstellbar viele Zellteilungen stattgefunden haben. Ein weiteres Wunder der Natur, von dem der Homo sapiens nur einen Bruchteil ausmacht, ist die Tatsache, dass es einem einzigen Spermium gelingt, sich gegen 30 bis 600 Millionen Konkurrenten durchzusetzen und in die Eizelle der Frau einzudringen. Durch Umweltgifte und hormonelle Belastungen ist zu hoffen, dass die Qualität der Spermien in ferner Zukunft weiter abnehmen wird.
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Zum Glück haben nur wenige Neugeborene das Pech, nach ihrer Austreibung in die Augen von Luxus-Muttis zu blicken. Während der gesamten Schwangerschaft dreht sich bei dieser alles um Themen wie Schwangerschaftsgymnastik, sündhaft teure und unbequeme Babykleidung, die von Kindern in vielen Ländern Asiens und Afrikas für einen Hungerlohn hergestellt wird. Unsolidarische Botox-Flittchen, die für den ersten fahrbaren Untersatz, einen unbequemen, mit Brillanten besetzten ‚Guccimani‘-Sportkinderwagen ein Vermögen ausgeben. Die skrupellos die Kreditkarte zücken für überflüssige und maßlos überteuerte ‚Praduitton‘-Babyschühchen, Jeans und ‚Levscada‘-Kapuzenpullis in den Größen 56 und 62. Nur um diese sündhaft teuren, mit Glitzerkristallen besetzten Klamotten nach maximal zweimaliger Zurschaustellung großzügig dem schlecht bezahlten, schwarzarbeitenden asiatischen Kindermädchen zu überlassen? Was sind das für Mütter, die endlose Diskussionen über die gesündeste und leckerste Bio-Kotze führen?
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Als Säuglinge dürfen wir nun, zum Segen der Firma Pampers >türk.: Güllehülle< & Co, unsere Mütter und manchmal auch den Herrn Papa rund um die Uhr damit beschäftigen, uns halbwegs sauber und wohlriechend zu halten. Wir koten und urinieren, was das Zeug hält, so dass bis zur Windelentwöhnung >durchschnittlich 30 Monate< exklusive Verpackungen von weit über einer Tonne, also rund 5.000 Stück, mit stinkenden Exkrementen dieses Säuglingsutensils anfallen. Noch bevor wir laufen und sprechen können, gehören wir mit diesen biologisch nicht abbaubaren Produkten zu den größten Umweltverschmutzern.
Dass für die Erzeugung unserer Wegwerfwindeln auch unschuldige Bäume gefällt werden müssen, und zwar nicht wenige, sei hier nur am Rande erwähnt. Für wesentlich weniger Geld und ohne Müllberge ginge es auch, aber dann müsste Frau Mama auf ihren Bequemlichkeitsfaktor verzichten und unsere Tagesproduktion an Stoffwindeln mühsam in der Waschmaschine waschen lassen. Das hätte aber später den Riesenvorteil, dass sie das lästige Windelwaschen so schnell wie möglich hinter sich bringen will, damit sie uns deutlich früher aufs Töpfchen setzen kann. Die Generation unserer Mütter hatte sicher Besseres zu tun, als sich im ‚Pampers-Club‘ mit gelangweilten Gleichgesinnten darüber auszutauschen, ob es nicht langsam an der Zeit wäre, den inzwischen schulpflichtigen Rotzlöffeln die Windeln abzunehmen.
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Wohlbehütet, verhätschelt, für die Gesellschaft noch unproduktiv, dafür aber herausgeputzt, vergehen die ersten Lebensmonate mit der Geschwindigkeit einer Wanderdüne. Dummerweise wachsen wir derweil und unsere liebevollen und wohlhabenden Eltern scheuen weder Mühen noch Kosten, um uns schon in diesen jungen Jahren den textilen Markenfetischismus anzutrainieren. Etwas nervig finden wir das bunte, lärmende, oft in China produzierte und meist giftige Geklimper, das uns an Schnüren im Bettchen und in der Babykutsche die Sicht versperrt. Werden hier vielleicht schon die Weichen für spätere psychotische Störungen gestellt?
Mit den wachsenden Zähnen und den damit verbundenen schlaflosen Nächten von Mama und Papa wächst auch unser Bewegungsdrang und schon sind wir im Krabbelalter, was wiederum nicht nur unsere Erzeuger, sondern die ganze Sippe freut. Von oben bis unten mit Brei besudelt und zu Tode gelangweilt sitzen wir nicht nur in unserer müffelnden, plastikumhüllten Intimzonenabdeckung, sondern mittlerweile auch auf unseren mehr oder weniger bereits zigmal mit Kinderöl und -puder verwöhnten Po. Wenn uns diese Position gefällt, träumen wir davon, als Erwachsene verbeamtet zu werden, und wenn das nicht klappt, bleibt uns immer noch die Alternative eines abwechslungsreichen, erfüllten, vitalen und hoffentlich langen Arbeitslebens.
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Mit Hingabe und unbändiger Neugier erkunden wir schon bald krabbelnd und watschelnd die kleine Welt außerhalb der eigenen vier Wände. Um der tödlichen Gefahr des Laufens auf menschenleeren Straßen zu entgehen, thronen wir angeschnallt wie Graf Rotz auf einem der neuen, von fürsorglichen Eltern angeschafften und von der Solidargemeinschaft mitfinanzierten Elektro-Lastenräder mit eingebauter Vorfahrt. Was kümmert es uns, dass dieses führerscheinfreie Gefährt, auf Gehwegen oder am Straßenrand geparkt, durchaus den Platz eines Kleinbusses einnimmt und im Schneckentempo am fließenden Verkehr teilnehmen darf? Für den unwahrscheinlichen Fall, dass wir unterwegs ein Klettergerüst oder eine Rutsche erklimmen wollen, gibt es extra eine Halterung für die Desinfektionsflasche und ein Fach für den Notfallkkoffer. Voller Panik vor Viren und Bakterien werden die Geräte vor der Benutzung von Mama mit reichlich Domestos & Co. gereinigt. Schließlich wollen unsere überfürsorglichen Eltern nicht, dass unser Immunsystem natürliche Abwehrkräfte entwickelt.
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Ist der Junge zum Mann gereift und stolz auf den ersten Flaum im Gesicht, freut sich das Mädchen über extreme Stimmungsschwankungen, den ersten BH, die erste Menstruation und Schminke. Die kommunikativen, musikalischen und modischen Weichen sind gestellt, und so Gott will, widersteht man den zerstörerischen Folgen von Drogen, Alkohol und Nikotin, wobei die Keuschheit trotz christlicher Sittenlehre und erfolgreicher Sexualaufklärung weniger entsagt wird. So oder so steht für die meisten in diesem Alter die Entscheidung über die Berufswahl an. Je nach Qualifikation, der dem Lerneifer und -erfolg während der Schulzeit zugrunde liegt, reiht man sich künftig in die arbeitende Bevölkerung ein. Als Alternative liegen die Heranwachsenden noch einige Jahre Mama und Papa oder der Solidargemeinschaft auf der Tasche. Für alle Berufseinsteiger ist es ratsam, sich vor der Entscheidung für einen geeigneten Ausbildungsberuf gründlich mit den eigenen Interessen und Fähigkeiten auseinanderzusetzen. Wer höher hinaus will und kann, wird sich hoffentlich nicht als Kassierer mit Hochschulabschluss an der Tankstelle wiederfinden. Stolz blicken nun die lieben Kinder und deren Erzeuger auf ihr hoffentlich gelungenes Lebenswerk.
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Das war’s dann mit der nicht immer optimal verlaufenden Kindheit. Doch wo Licht ist, ist bekanntermaßen auch Schatten. Und damit komme ich zur Kehrseite des ‚Luxusgutes Kind‘. Warum Luxus Kind? Wer unter ‚normalen‘ Bedingungen von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr aufwächst, und auf Urlaub mit Kinder verzichtet, verursacht laut Statistischem Bundesamt Kosten von nur 763 €. Im Monat! Für den genannten Zeitraum kommt man so auf läppische 165.000 Euro. Wer auf ein Kind verzichtet, könnte sich davon nach heutigem Stand ein Fertighäuschen kaufen, fünf luxuriöse Weltreisen zu zweit unternehmen oder sich 18.750 Eisbecher nach Wahl gönnen. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich Eltern gut überlegen sollten, ob sie ohne Inanspruchnahme der Solidargemeinschaft finanziell überhaupt in der Lage sind, verantwortungsvoll Kinder in die Welt zu setzen.
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Die Dunkelziffer der Opfer von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt dürfte um ein Vielfaches höher liegen. 41% der Rabenmütter und/oder -väter gaben als Grund nicht etwa Schul- oder Drogenprobleme ihrer Sprösslinge an, sondern fühlten sich als Eltern schlichtweg überfordert! Welche weiteren vermeidbaren psychischen Schäden diese ehemaligen Hoffnungsträger der Nation, die meist in Heimen landen, noch erleiden, entzieht sich glücklicherweise meiner Kenntnis. Kinder und Jugendliche werden immer wieder Opfer von Gewalt, die viele Gesichter haben kann. Fast jeder kennt die Fälle von Kindern und Jugendlichen, die von Sexualstraftätern, von Monstern getötet wurden.
Modern wie die Täter geworden sind, tummeln sie sich in Internetportalen, um ihre zukünftigen Opfer zu finden. Der Täterkreis schließt keine Berufsgruppe aus. So wurden auch unzählige Schutzbefohlene wie Sozialpädagogen und Priester als Täter überführt.Vom Stiefvater oder vom leiblichen Vater >in geringer Zahl auch von Frauen< verübte sexuelle Übergriffe oder die feinere, aber genauso brutale Anwendung von seelischer Gewalt, sind weitere Risiken unserer Kinder und Jugendlichen. Wir alle hörten schon mal davon, dass Kinder, denen das Leben durch die eigene Mutter und dem Vater geschenkt wurde, werden von denselben umgebracht.
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Nachdem mir bei dieser Zahlenflut fast der Schädel weggeflogen wäre, lasse ich meinen Gedanken über die aus meiner Sicht wenig erfreuliche Zukunft der ‚Generation Digitaltrottel‘ freien Lauf. Aus eigener, langjähriger Erfahrung kann ich allen Müttern und Vätern versichern: Der beste Start in eine schöne Kindheit ist ein Leben ohne Computer, Smartphone und/oder Tablet! Im digitalen Zeitalter reicht es völlig aus, wenn sie ihre Kinder erst nach der Einschulung mit dieser Technik in Berührung bringen. Ab dann ist es Aufgabe der Erziehungsberechtigten, auf einen sinnvollen Umgang zu achten! Wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass Kinder durch den Einfluss der Digitalisierung in Kindertagesstätten und Grundschulen in ihrer Entwicklung negativ beeinflusst werden. Dies führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Lernleistungen im Rechnen, Lesen und Schreiben. Bei meinen Beobachtungen im öffentlichen Raum stelle ich zudem fest, dass die kleinen Racker immer weniger gut zuhören können und deutliche Defizite in ihrer sprachlichen Sprachentwicklung aufweisen.
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Mir graut bei dem Gedanken an künftige Entscheidungsträger, deren spät gebärende, künstlich befruchtete 44-jährige Frau Mama in aller Öffentlichkeit ihre Euter auspackt, um ihr inzwischen vier-, fünf- oder sechsjähriges zweibeiniges Kälbchen an den Zitzen saugen zu lassen. Oder vor dem Abteilungsleiter, der als inkontinenter Analphabet bis kurz vor der Einschulung >oder darüber hinaus< in Wegwerfwindeln und daumenlutschend Mamas Windeltonne füllte. Das von der Mutter unbeaufsichtigte Kind, das sich bei einem Sturz beide Knie aufgeschlagen hat und wie am Spieß schreit, während die Mutter geistesabwesend direkt daneben stehend minutenlang unbekümmert mit ihrem mobilen Zweithirn beschäftigt ist? Mit welcher fehlgeleiteten, neurotischen Generation werden wir in Zukunft leben müssen, wenn sich zwei Mütter mit ihren vierrädrigen, als Mordwaffe einsetzbaren Fruchtkörbchen gegenüberstehen, stundenlang über Kinderkacke schwadronieren und dabei mit ihren dicken Hintern den Gehsteig blockieren? Die es trotz ihres Redeschwalls noch schaffen, eine herannahende 89-jährige Greisin mit ihrem Rollator respektlos darauf hinzuweisen, dass sie beim Umfahren des Hindernisses gefälligst auf die Sturzgefahr an der Bordsteinkante zu achten habe? Erziehungsberechtigte, die nicht merken, dass ihr Kind weit über seine finanziellen Verhältnisse lebt?
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Kein Kind auf dieser Erde kann sich aussuchen, ob es in eine arme oder eine reiche Familie hineingeboren wird. Nach meiner Erfahrung haben weniger privilegierte Kinder oft weniger soziale Defizite als mancher Sprössling aus einer gut situierten Akademikerfamilie. Ich habe in meinem Leben mehrfach ehemals wohlhabende Menschen kennengelernt, die trotz eines abgeschlossenen Hochschulstudiums aufgrund widriger Umstände heute im materiellen Sinne mittellos sind. Ich kenne aber auch umgekehrt Fälle, in denen Menschen aus prekären Verhältnissen zwar nicht zu geistigem, aber zu materiellem Reichtum gelangt sind. Das Rümpfen der Nase als Ausdruck von Überlegenheit ist für mich nur ein Zeichen von Arroganz und Menschenverachtung! Paradoxerweise sind es gerade die Kinder der Eltern der 68er-Bewegung, die heute darüber klagen, dass Jugendliche andere von oben herab behandeln, die Gleichwertigkeit der Menschen infrage stellen.
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Was sind das für Eltern, die aufgrund ihrer Erziehungsmethoden gar nicht merken, wenn ihre Kinder stillschweigend echte Zuwendung, emotionalen Schutz, Aufmerksamkeit und Respekt einfordern, oder wenn ihre Kinder in fragwürdige Kreise abrutschen? Ein Hoch auf die antiautoritäre Erziehung! Alle Eltern wissen, dass die kleinen Gehirne ihrer Kinder viel schneller und leichter Wissen aufnehmen und offener für Neues sind als die der Erwachsenen. Bis Ende der 90er Jahre haben wir Menschen unser Wissen und unser Verständnis von Fakten, Wahrheiten und Informationen aus intellektuellen, sozialen und kulturellen Quellen einer analogen Welt bezogen. Unsere Wissensdatenbanken waren nicht ‚Google‘ oder ‚Wikipedia‘, sondern alphabetisch geordnete Nachschlagewerke oder der Duden. Um das nachzuholen, was mir in den ersten sieben Lebensjahren im Kinderheim an Wissensbildung vorenthalten wurde, saugte mein Gehirn danach das Wissen über Regeln, Fakten, Theorien und vieles mehr auf wie ein Schwamm. Und das tut es bis heute. Nicht umsonst heißt es: Wissen ist Macht!
Dank medizinischem Fortschritt haben die mir nachfolgenden Generationen eine deutlich höhere Lebenserwartung als die meiner Eltern. Nur: Was soll unsere Gesellschaft mit diesem Zugewinn, wenn schon heute kein Geld mehr für eine ausreichend hohe Rente verfügbar ist? Sind Kinder wirklich die Zukunft unserer Gesellschaft!? Aber vielleicht machen uns ja autokratisch regierte Länder einen Strich durch alle Statistiken, wenn eine saubere Neutronenbombe auf uns geworfen wird? Doch wie immer gilt: Die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
– ENDE –
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