= L E S E P R O B E N =

Tunten – Aufzucht und Pflege

Kapitel 14: Kein Risiko – Kein Spaß

Wie allgemein bekannt sein dürfte >selbst im weit entfernten Jever oder Oberammergau< benötigen wir umtriebigen Kolbenlutscher und Popo-Verwöhner ja keine dieser unangenehmen, aus vulkanisiertem Kautschuk bestehenden, Trippertüten für die Schwangerschaftsverhütung. Ich finde es erstaunlich, dass ausgerechnet die katholisch-christliche Genossenschaftsbank Pax-Bank eG‘, die eine Repräsentanz in der Nähe des Vatikans unterhält, große finanzielle Mittel unter anderem bei Herstellern von Verhüterlis und Rüstungsgütern angelegt hat. Und das trotzt des Verbots des ewiggestrigen Heiligen Kackstuhl in Rom!

Offensichtlich hat dieser altrömische Kastraten-Männergesangsverein kein Problem damit, dass wir Schwulen als Hassobjekt der Heiligen Liga über unsere wie auch immer gearteten Steuerzahlungen beispielsweise für den Kindesunterhalt kinderreicher armer Eltern in Entwicklungsländern aufkommen. Warum zahlt der Vatikan das nicht aus den Zinserträgen seines eigenen milliardenschweren Sondervermögens? Auch wenn mir kein einziger Fall bekannt ist, dass ein Homosexueller vor sich hinschwängerte, ist diese Gefühlsbremse dennoch dringend angeraten. Neben den sexuell übertragbaren Krankheiten schützen sie gerade in schwulen Kreisen vor der Immunschwächekrankheit HIV.

Dies mag sicherlich mit ein Grund für die erst kürzlich bekannt gewordenen drastisch gestiegenen Zahlen von Neuinfektionen in der Bundesschwuchtelrepublik Deutschland sein. Dass sich die Infizierten aufgrund der lebensnotwendigen Therapie und der damit verbundenen Medikamenteneinnahme im Laufe der Zeit häufig in ein inneres Chemielabor verwandeln, wird von den modernen Rosettenleckern meiner Meinung nach offensichtlich geflissentlich ignoriert. Vielleicht ist es ihnen ja auch völlig egal, dass sie bei einer eventuellen Einäscherung im Krematorium eine deutlich längere Zeit im Einäscherungsofen in Anspruch nehmen dürfen. Wobei ich an dieser Stelle ausdrücklich nicht den moralischen Zeigefinger erhebe!

Die nächste von der DAH gestellte Frage ging in die Richtung, wie oft sich unsere Ritzenkitzler schon einem HIV-Test unterzogen haben. Sage und schreibe 29,33 Prozent gaben an, noch nie in ihrem Leben einen Test gemacht zu haben. Hinzu kommen 1,53 Prozent, die keine Angabe machten und 18,74 Prozent, die angaben, erst einmal in ihrem Leben einen Test gemacht zu haben. Wie lange dies zurückliegt, geht aus der Frage nicht hervor, was bei einer professionelleren Fragestellung nicht unwichtig gewesen wäre. Wenn ich also davon ausgehe, dass es sich um wahrheitsgemäße Angaben der auskunftsfreudigen Nutzer von GayRomeo handelt, dann ergibt sich nach Adam Riese ein aufsummiertes Ergebnis von 49,6 Prozent. Wobei dann davon ausgegangen werden kann, dass allein aus dieser Gruppe ein Drittel durchaus auch mit dem HI-Virus infiziert sein kann, aber selbst keine Kenntnis über den eigenen aktuellen Immunstatus hat. Somit dürfte sich die Zahl der tatsächlich mit dem HI-Virus infizierten Lustmolche in meinen Augen um weitere realistische und traurige 16 Prozent erhöhen.

Entschuldigung, aber wo sind denn bei solchen Beispielen die angeblichen Riesenerfolge aus 25 Jahren Präventionsarbeit der verschiedensten Organisationen, die sich mit diesem Thema beschäftigen? Meiner Meinung nach wird das von den Verantwortlichen nur schöngeredet und geschrieben, um die eigene Daseinsberechtigung und den eigenen Arbeitsplatz zu sichern. Ich denke nicht, dass die jungen Luder von ungeschütztem Sex abgehalten werden, wenn an unseren Straßenrändern und anderen publikumswirksamen Plätzen lächerliche, verharmlosende Plakate von mit Kondomen überzogenen Gurken oder gar Bananen hängen. Wo bleibt da für die pubertierenden Jugendlichen die Botschaft vom Ernst der Lage?

In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die mir in Erinnerung gebliebene Werbung des Modelabels Benetton aus dem Jahre 1992, die auf Plakaten das Bild eines an AIDS sterbenden Patienten im Kreise seiner Familie zeigte. Auf einem anderen Plakat von United Colors of Benetton aus den Jahren 1993/1994 war dann ein nacktes männliches Gesäß mit dem Aufdruck HIV-positiv zu sehen. Das nenne ich denkwürdige Prävention! Diese Werbeaktion ging im Übrigen wegen angeblicher Sitten- und Wettbewerbswidrigkeit bis vor das Bundesverfassungsgericht, aus dem Benetton als Sieger hervorging.

In der Fortsetzung mit der immer noch gleichen Frage gaben dann 30,74 Prozent an, sich im zarten und völlig uninformierten Alter von 38 bis 42 Jahren im Jahr 2003 infiziert zu haben. 40,70 Prozent davon gaben wiederum an, sich bei einem anonymen Sexualkontakt infiziert zu haben! Hoffentlich war es für den nun auch Infizierten wenigstens hammergeil, auch wenn er den Namen des Überträgers nie erfahren wird, was ihm de facto auch nichts nützen würde. Typisch für die Schwulenszene konnten sich 70,44 Prozent der Analakrobaten überhaupt nicht mehr erinnern, wo sie ihren Virusüberträger überhaupt kennengelernt hatten. Was mir an dieser Stelle zu diesen Ausführungen noch auffällt, ist die Tatsache, wie drecksverlogen selbst die hohe Zahl der Cybertunten, die an dieser anonymen Umfrage der DAH teilgenommen haben, mit diesem in der Öffentlichkeit sicherlich immer noch tabuisierten Thema umgegangen sind!

Parasitäre Chlamydieninfektionen, Genitalherpes oder die sehr unappetitlichen Feigwarzen bereichern den kostenlosen Cocktail an zusätzlichen sexuell übertragbaren Krankheiten >kurz STD, engl.: Sexually Transmitted Diseases<. Aber wie heißt es so schön bei dem jungen Sven Klopper: Wer nicht alt werden will, muss früh sterben? Ganz erstaunlich, in diesem Zusammenhang, finde ich dann Profile bei den Geilettis und Netz-Genitalperformern so äußerst beliebten Einwohnermeldeamt GR dann Profile wie dieses: Der offensichtlich hinter den Abruzzen gezeugte 20-jährige junge Rektalpuma schreibt in seinem Profil löblicherweise, dass er nur Safer Sex praktizieren würde. Im selben Profil gibt er dann aber an, dass er Ehrenmitglied im exklusiven Bare-Youngster-Club sei, der mit Stand vom 29.08.2007 nur 807 Mitglieder zählte.

Schließlich bin ich nicht geboren, um diesen Widerspruch verstehen zu müssen, oder? Wenn sich unseren ungeschützten Sex praktizierenden Zuckerstäbchen dann doch regelmäßig testen lassen und eines Tages ihr positives HIV-Ergebnis erhalten, bricht für die meisten Betroffenen erst einmal eine meist selbst geschaffene Traum- und Scheinwelt zusammen. Nach Überwindung dieses ultimativen Schockerlebnisses und Lebenssinnkatastrophe hält sie das aber nicht lange davon ab, sich weiter fröhlich ohne Nahkampfsocken durchrammeln zu lassen. Dass sie dabei in der Folge, dank der notwendigen und lebensverlängernden Medikamenten-Therapie, im Laufe der Jahre zu einer zweibeinigen Chemiefabrik mutiert, ist ihr anfangs nicht bewusst.

Aus den immensen Sexbeständen der Hetero- und Bisexuellenszene ernährt sich auch die eine oder andere passabel aussehende schwule Sahne- oder weniger passabel aussehende Pampelmuseschnitte gerne. Und ganz sicherlich praktizieren sie dabei nicht immer den dringend anzuratenden geschützten Geschlechtsverkehr. Diese so mit viel List und Tücke eroberten artfremden Opfer stürzen sich dann ihrerseits auf ihre völlig ahnungslosen, paarungswilligen Weibchen, natürlich ohne diese über das eingegangene gesundheitliche Risiko mit einem Angehörigen einer der größten Risikogruppen in Sachen HIV aufzuklären. Umgekehrt ist mir persönlich sogar ein Fall bekannt, in dem sich ein junger, bis dahin heterosexueller Mann durch seine damalige, ebenfalls Hetero-Freundin mit HIV infiziert hat.

Unglücklicherweise entwickelt sich im Laufe der Zeit zwischen unseren beiden Safer Sex praktizierenden Bumshäschen eine romantische, gefühlvolle und vor allen Dingen eine auf absolutem Vertrauen aufgebaute Langzeitbeziehung. Die Paniktunte beschließt dann, gemeinsam mit ihrem Kuschel-Mungo nach Ablauf der ihnen bekannten Inkubationszeit einen HI-Test zu wagen. In der vermeintlichen Gewissheit, dass beide erwartungsgemäß negativ getestet wurden, beschließen sie dann, da es ja laut allgemeinem Hörensagen ohne Gummi unkomplizierter, natürlicher, preiswerter und intensiver sein soll und man ja nun bis ans Lebensende in absoluter Monogamie miteinander vögeln möchte, nunmehr für alle Ewigkeit auf selbiges zu verzichten. Und damit nimmt das Drama seinen Lauf.

Leider sind mir aus meiner langjährigen nicht-heterosexuellen Praxis genügend Fälle bekannt, in denen dieses Vertrauen vom vermeintlichen Sex-Flatrate-Partner missbraucht wurde, dieser sich bei einem seiner heimlichen Seitensprünge infizierte und so die hypochondrische, paranoide Pupsi trotz aller vorher getroffenen Vorsichtsmaßnahmen mit ins Verderben riss. Ich rate jedem Mr. Sexy, sich auf diesen sexuellen Supergau vorzubereiten! Und noch einmal: Es gibt keine einhunderprozentige Sicherheit vor einer HIV-Infektion und den anderen sexuell übertragbaren Krankheiten! Wer dem sicher aus dem Weg gehen will, dem bleibt wirklich nur die absolute sexuelle Abstinenz, die damit verbundene häufige Einsamkeit und ein frustriertes Leben als Cyber- oder Telefonsex-Tunte. Die Entscheidung, lümmeltütenbefreit zu pimpern trifft jeder für sich allein und eigenverantwortlich.

Wer HIV-infiziert ist, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die eingenommenen HIV-Medikamente >hier vor allem Norvir‘< und Drogen einander beeinflussen können, was zu unangenehmen bis lebensbedrohlichen Situationen für die Betroffenen führen kann. Ganz zu schweigen von möglichen Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, Depressionen, Aggressivität, Verwirrtheit und Müdigkeit. Unabhängig von der jeweiligen sexuellen Orientierung droht diesen sucht- und drogenabhängigen Personengruppen soziale Ausgrenzung und Fremdbestimmung. Eine weitere große Risikogruppe für sexuell übertragbare Krankheiten aller Art sind Menschen mit Migrationshintergrund, vor allem aus dem osteuropäischen Raum, in den letzten Jahren zunehmend auch aus vielen Staaten Afrikas.

Gerade dieser Personenkreis erfährt hier in der Regel Intoleranz und Ausgrenzung pur. Oft vergewaltigt, politisch verfolgt oder gar in Bürgerkriegswirren verwickelt, fliehen sie aus ihrem angestammten Kulturraum, um hier nicht nur eine deutlich bessere medizinische Versorgung, sondern auch günstigere wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu finden. Häufig können sie sich dann auch im nicht gerade als ausländerfreundlich geltenden Osten unseres Landes der Intoleranz der dortigen Gesellschaft sicher sein, was wiederum auch zu dem einen oder anderen gewalttätigen Übergriff führen kann. Die Probleme unserer farbigen HIV-infizierten Mitbürgerinnen und Mitbürger sind sicherlich bei weitem größer als die der Betroffenen mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Auch bei bester medizinischer Versorgung bleiben für die Betroffenen viele Fragen offen. Sage ich es meinem Partner, sofern ich einen habe? Wie gehen meine Eltern damit um, wenn ich mich ihnen offenbare? Wie und ob überhaupt sage ich es meinen Bekannten, Freunden, meinem Arbeitgeber? Egal, wie sich der Infizierte entscheidet: In jedem Fall drohen Ausgrenzung, Isolation und Diskriminierung durch die ihn umgebende Gesellschaft. Und, man mag es kaum glauben: vor allem in der immer laut nach Toleranz kreischenden Gay-Community. Schwule Männer, die offen mit ihrer Infektion umgehen, verdienen meinen vollen Respekt. Ich möchte nicht wissen, welchen Anfeindungen sie ausgesetzt waren und sind, wenn sie sich öffentlich dazu bekennen. Unglaublich, aber wahr und hier nur am Rande erwähnt: Die Kölner Aidshilfe zum Beispiel verbietet ihren positiv getesteten Mitarbeitern in den Arbeitsverträgen, sich öffentlich zu ihrer Infektion zu bekennen!

Wer sich wie ich mit Betroffenen auseinandersetzt, kennt die Leidenswege von Betroffenen mit HIV und AIDS. Neben der eigentlichen Infektion und den gesundheitlichen Risiken, Nebenwirkungen und der angeschlagenen Psyche beklagen viele Betroffene den Verlust ihrer Beziehung, den Verlust ihres sozialen Umfeldes und oft auch den Verlust ihres Arbeitsplatzes, womit auch immer begründet. Dank der Pharmazeutika werden sie zum Teil mit der Zeit optisch so entstellt, dass sie bald nicht mehr dem Schönheitsideal der schwulen Welt entsprechen und >wirklich so im Internet gelesen< als Astralkadaver bezeichnet werden.

Im Folgenden mache ich auf ein weiteres Phänomen im Zusammenhang mit HIV aufmerksam, das zwar schon sehr lange bekannt ist, die Wissenschaft aber jahrzehntelang vor ein großes Rätsel gestellt hat. Neben dem führenden deutschen Infektiologen Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer von der Universitätsklinik Köln haben Christopher Duncan von der Universität Oxford und andere Wissenschaftler untersucht, warum maximal zehn Prozent der Weltbevölkerung gegen HIV immun sind. Schuld daran sind nach ihren Erkenntnissen die Seuchen des Mittelalters. Nicht die Pest, bei uns auch als Schwarzer Tod bekannt, sondern das Überleben des hämorrhagischen Fiebers macht die T-Helferzellen, an die das Virus normalerweise andockt, bei heutigen Menschen mit der sogenannten CCR5delta32-Mutation immun gegen HIV. Sollte es Prof. Fätkenheuer und seinen Kollegen eines Tages gelingen, herauszufinden, wie es zu diesem genetischen Defekt der T-Helferzellen gekommen ist, wäre dies ein weiterer Meilenstein im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit HIV.

Nun schließe ich die bisherigen Kapitel über die sehr umfangreichen und hoffentlich auch interessanten Themen rund um die gewaltigen Ejakulationsströme, die unzähligen Erektionsexplosionen und der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken schwuler Sexualität erst einmal vorläufig ab. Wir Schwulenskis lassen uns nicht nur über unsere sexuellen Präferenzen definieren und vor allem wollen wir das auch gar nicht, denn wir sind wie du und ich ganz normale, sozialisations- und kulturabhängige Wesen. Was die Schwuchteln in ihrem täglichen Überlebenskampf sonst noch durchmachen müssen, beschreibe ich dann in dem mir eigenen Schreibstil im folgenden Kapitel. Dabei geht es mir vor allem um das Thema der Integration der homosensationellen Bazillenmutterschiffe in die Gesellschaft.


– Ende –


Schwulenwitz 14:

Ein Schwuler kommt zum Arzt. „Herr Doktor – ich liebe mein Pferd.“ „Na und, jeder liebt sein Tier. Der eine seine Katze, der andere seinen Vogel. Ist doch nur natürlich, dass Sie Ihr Pferd lieben.“ „Herr Doktor, ja also…, ich liebe mein Pferd auch physisch!“ „Oh, ist es ein Hengst oder eine Stute?“ „Natürlich ein Hengst. Oder denken Sie etwa, ich bin pervers?

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