= L E S E P R O B E =
Tunten – Aufzucht und Pflege
Der kleine Ratgeber – nicht nur für angehende Tunten!
Bekanntlich bin ich ja fast einer der letzten echten Kerle in der schwulen Subkultur Kölns und nehme mich selbstverständlich als Autor davon aus, mich mit einer ,Tunte‘ vergleichen zu lassen. Wobei ich mir jetzt mühsam ein herzzerreißendes ‚Huch‘ unterdrücken musste. Ferner betone ich, dass meine oft langatmigen und folgenden Ausführungen selbst verständlich nur aus meiner eigenen, wenn eventuell nicht immer ganz subjektiven, dafür aber subtilen Sicht, auf meine geduldige PC-Tastatur gehämmert werden. Wie immer im Leben warne ich bei diesen komplexen Themen vor einer Verallgemeinerung. In unserer Schattenwelt gibt es garantiert ganz krasse und individuenspezifische Unterschiede!
Bevor ich nun gleich auf das Eingemachte zu schreiben komme, werde ich dir den Begriff der Tunte erst einmal versuchen kurz zu verklickern: Fälschlicherweise wird sowohl von Homosexuellen, als auch von Heterosexuellen, der Schwule im Allgemeinen ganz gerne als Tunte bezeichnet. Dabei ist mit diesem Begriff sexualitäts- und geschlechterübergreifend eigentlich und ursprünglich der Personenkreis in unserer Gesellschaft gemeint, der durch übertriebenes affektiertes Verhalten in der Öffentlichkeit auffällt.
Mir ist es mit meinen Ausführungen ein ernsthaftes Anliegen, mit dazu beitragen zu wollen, Vorurteile gegen Homosexuelle und andere Minderheitsgruppierungen abzubauen. Das beste Mittel, um die Welt von uns Vagina-Allergikern besser zu verstehen, ist eine schonungs- und erbarmungslose Aufklärung durch einen Kenner der schwulen Subkultur. Vielleicht hilft dieses Buch, Mütter, Väter, Betroffene, An- und Zugehörige nicht unnötig in die Arme dubioser, oftmals religiös verseuchter Selbsthilfegruppen zu treiben.
Ich biete interessierten Kreisen durch meine vielseitigen Informationen rund um das Thema Schwulsein die Möglichkeit an, sich mit den hier aufgeführten Themen einmal intensiv auseinanderzusetzen. An dieser Stelle bitte ich alle Eltern schwuler Söhne und lesbischer Töchter zu begreifen, dass sich eure Kinder nicht verändert haben, sondern ihr lediglich eine zusätzliche Facette eures Kindes erfahren dürft. Oder wäre es euch lieber, euer Kind nach einem erfolgreichen Suizid auf einem Gottesacker besuchen zu müssen?
Themen- / Seitenindex
Hinweis
Damit die Thematik nicht allzu ernst herüberkommt, erlaube ich mir am Ende eines jeden Kapitel meine zahlreich vorhandenen ‚Schwulenwitze‘ zum Besten zu geben.
© Mike Schwarz – Köln 2006 – 2010 / 2024